Es ist wohl eine der populärsten Inselgruppen der Welt, die Florida Keys. Wie an einer Perlenkette aufgereiht kuscheln sich die kleinen Inselchen in den Golf von Mexiko und sind gefühlt nur durch eine fast 200 Kilometer lange Brücke miteinander verbunden, die schließlich in Key West endet, wo sich Touristen und Aussteigervolk gleichermaßen treffen.
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Reisezeitraum: September 2012 / 2 Tage
Geschrieben: Dezember 2012
Veröffentlicht: Januar 2013
Top-Tipps Reisebericht Key West & The Florida Keys
– Wickers Guesthouse als echte Perle in Key West
– Pigeon Key mit interessanter Historie über die Seven Mile Bridge
– Overseas Highway bei (hoffentlich) schönem Wetter
Inhalt dieses Reise-Artikels
Auftakt
Sehr früh machten wir uns in Miami Beach auf den Weg und brachen in Richtung Florida Keys auf. Zum Einen wollten wir auf dieser abwechslungsreichen Strecke noch etwas sehen und ab und zu einmal anhalten, zum anderen war auch noch ein kleiner Rundgang in Key West geplant. Die Entfernung ab Miami beträgt immerhin 270 Kilometer, knapp 4 Stunden sollte man für die überwiegend einspurige Strecke schon einplanen.
Nach ca. 100 Kilometern (ab Miami Beach) sowie einem zwischenzeitlichen Frühstück bei Subway (die guten 5$-Footlong-Sandwiches sind schon was richtig Gutes) erreichten wir schließlich bereits die erste Brücke bzw. Damm, die bereits deutlich das Bild für die kommenden zwei bis drei Stunden Fahrt kennzeichnete: vor uns Straße, links und rechts davon Meer, irgendwo im Weitblick eine Insel.
Ankunft in Key West und (besonderer) Besuch der Touristinformation
Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, wie wir uns das gewünscht hatten. Statt strahlendem Sonnenschein und Blick auf türkisblaues Wasser hieß es Nieselregen und grau-in-grau. Aus diesem Grund legten wir die dennoch sehr interessante Strecke auch recht fix zurück, sodass wir bereits gegen 14:00 in Key West ankamen. Hier checkten wir zunächst einmal die Unterkunftslage (außer das Room Mate Waldorf Towers in Miami Beach hatten wir ja keinerlei Unterkünfte vorgebucht) und landeten nach drei mäßig erfolgreichen Versuchen (weil teuer: 109 US$ + Tax für Travelodge, Comfort Inn und Quality Inn, alle außerhalb von Key West Downtown) schließlich in einer Touristinformation, bei der wir eigentlich nur eine Ghost-Tour für den selben Abend buchen wollten. Und hier folgte das (bisher) Einmalige: der gute Mann an der Touristinformation konnte uns doch tatsächlich ein echtes Schnäppchen verkaufen und buchte uns das kleine Wickers Guesthouse für 99 US$ + Tax mitten auf der Ausgeh- und Flaniermeile von Key West, der Duval Street.
Normalerweise bin ich ja sehr skeptisch was Touristinformationen angeht (und bin es eigentlich auch immer noch), aber hier sei dem guten Mann richtig gedankt. Mehr zu diesem überraschendem Buchungsprozess sowie dem gemütlichen Gästehaus an sich findet Ihr in der Hotelbewertung Wickers Guesthouse.
Mitten im Zentrum von Key West: Duval Street
Nach dem kurzen Gepäckabladen im Wickers Guesthouse begaben wir uns schließlich direkt hinein ins Geschehen von Key West. Ok, Geschehen ist noch etwas zu viel gesagt, denn am Nachmittag war es auf der Duval Street dann doch noch recht ruhig.
Dafür konnten wir so ganz entspannt die Straße entlang flanieren. Links und rechts der Duval Street finden sich vor allem Bars, Kneipen, Souvenirgeschäfte und Galerien. Besonders bei letzterem lässt sich – im Vergleich zu den fast immer gleichen Touriläden – mal ab und zu ganz Interessantes entdecken, sodass ein näherer Blick in das künstlerreiche Key West lohnt.
Im Gegensatz dazu sehen die Souvenirläden eigentlich wie immer aus, auch wenn die Bausubstanz in Key West noch eine der abwechslungsreicheren ist.
Key West Historic Memorial Sculpture Garden, Key Lime Pie Factory und Ernest Hemmingway Home and Museum
Nachdem wir die Duval Street bis zum Ende durchhatten und schließlich via Sunset Pier (leider heute nichts mit Sunset) zurückgingen, kamen wir zur ersten „quasi“ Sehenswürdigkeit der Insel. Im Key West Historic Memorial Sculpture Garden befinden sich die Statuen oder Köpfe der wichtigsten ehemaligen Einwohner und Bezugspersonen von Key West. Egal ob Henry Flager, der maßgeblich zum Anschluss der Insel an den Eisenbahnverkehr beitrug, oder Harry Truman, der Key West lediglich als seine Sommerresidenz wählte, hier wird jedem Ehre gebracht, dem Ehre (zumindest mehr oder weniger) gebührt.
Quasi am Ende der vom Key West Historic Memorial Sculpture Garden führenden Straße befindet sich ein dann ausnahmsweise mal besuchenswerter Shop – und zwar die Key Lime Pie Factory
Der Key Lime Pie ist quasi der Insel-Snack von Key West – oder besser gesagt eine Süßspeise. Sie steht nahezu in allen Cafés und Restaurants auf der Karte. Leider kamen wir nicht dazu, es zu probieren. Der Key Lime Pie ist ein sehr lecker aussehender Kuchen aus Limettensaft, Eigelb und Kondensmilch – den es nahezu überall auf Key West gibt. Wo der Name herkommt, erklärt sich wohl von selbst. ;-)
Um auf dem Rückweg nicht die selbe Straße zu gehen, wählten wir nun die der Duval Street parallele Whitehead Street. Hier trafen wir schließlich nach einigen Metern auf die vielleicht bekannteste Attraktion von Key West, dem Ernest Hemingway Home and Museum.
Der südlichste Punkt der USA
Da es nun allerdings schon kurz vor 17:00 war (der Schließzeit des Museums) und ich ohnehin nicht der unbedingt Literatur-Begeisterte bin, entschied ich mich, nach diesem Foto dann den Weg nach Süden aufzusuchen. Wer in Key West diese Richtung einschlägt, landet zwangsläufig an einem der berühmtesten Punkte der USA: der südlichste Punkt der Vereinigten Staaten, zumindest was die (Kontinental-)USA betrifft.
Dieser touristisch so wichtige Punkt wird natürllich hier auch vollkommen ausgeschlachtet. In der nahen Umgebung von maximal zwei Querstraßen gibt es unter anderem das Southernmost Guesthouse, the Southernmost Beach, the Southernmost Hotel, the Southernmost Restaurant und the Southermost Museum. Im Prinzip eigentlich nichts, was es nicht gibt.
Dieser Punkt ist natürlich bei Touristen äußerst beliebt. Allerdings gibt es hier ein kleines Problem. Auf der offiziellen Map von Key West ist dieser Southernmost Point überhaupt nicht der südlichste Punkt. Dieser befindet sich zwei Buchten weiter am südlichen Ende der Alberta Street, dem Higgs Beach, dessen Punkt ich mir natürlich als verantwortunsgvoller Erkunder anschaute.
Wenn man hier auf den Pier geht, ist man dann in der Tat südlicher als der offizielle Southermost Point of America.
Schöne Truman Avenue
Auf dem Rückweg in Richtung Wickers Guesthouse ging ich dann noch ein Stück auf der Truman Avenue entlang. Diese war mir schon bei der Anfahrt aus dem Auto mit Ihren sehr schönen Häusern aufgefallen, sodass sich hier ein näherer Blick lohnt.
Fortbewegung(-smittel) in Key West
Wer sich in Key West übrigens fortbewegen möchte, der muss keineswegs alles zu Fuß gehen. Hier auf der Insel gibt es wohl so viele verschiedene Varianten an kleinen und großen Gefährten, die man im Prinzip nahezu alle ausleihen bzw. wo man mitfahren kann. Ich glaube so eine große Vielfalt habe ich in noch keinem Touristenort vorher gesehen. Hier nur mal eine kleine Auswahl.
Key West Ghost Tour
Nach einer kurzen Pause in unserem Gästehaus begaben wir uns dann zunächst auf Nahrungssuche und landeten schließlich in einem lokalen Pizza-Imbiss. Anschließend ging es zum Startpunkt der Ghost-Tour, die wir ja am Nachmittag bei der Touristinformation mit gebucht hatten. Los ging es hierbei im Crown Plaza Hotel von Key West.
In den folgenden 90 Minuten erzählte uns der „Geister-Führer“ schließlich eine Menge über vermeintlich verwunschene Orte, noch exitierende Seelen sowie mytische Zufälle, die alle etwas mit Key West und dessen Geschichte zu tun hatten. Im Vergleich zu einer ähnlichen Ghost-Tour, die wir vor rund 3 Jahren im kanadischen Victoria mitmachten, waren allerdings viele Sachen nur wenig interessant und spannend. Viel mehr redete unser Guide wie ein Wasserfall mit einem extremen amerikanischen Akzent und hatte außer das „1-2-Doomed“ auch nicht viel mehr an Interaktion mit den Gästen zu bieten. Ich gebe zu, mein eher negatives Urteil rührt auch daher, dass mich (im Gegensatz zu meiner +1) Geister & Co. dann auch nicht zu brennend interessieren und ich mich daher nach spätestens 60 Minuten von unserem Guide geistlich verabschiedete und mich lieber den viel interessanteren Sachen, an denen wir vorbeiliefen, widmete.
Ernest Hemingways Sloppy Joes Bar
Die Tour endete schließlich etwas weiter nördlich des Crown Plaza Hotels in einer Bar, die wir dann aber auch eher recht schnell verließen, wenn gleich man in Key West wirklich sehr gut (und teuer) feiern gehen kann. An offenen Clubs, Musik sowie dem gut gelaunten Partyvolk mangelt es hier definitiv nicht, sodass Feierwütige hier auf jeden Fall auf Ihre Kosten kommen. Da wir allerdings schon recht müde waren, machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Wickers Guesthouse und warfen vorher nur noch einen Blick in die wohl berühmteste aller Bars in Key West, der Sloppy Joes Bar.
Diese Bar war wohl (auch wenn heute nicht mehr an ihrem Original-Platz stehend) Ernest Hemingways beliebtester Platz. Auch heute ist hier noch den ganzen Tag über viel Action und vor allem Musik angesagt, sodass ein Besuch hier durchaus lohnt.
Abfahrt nach Marathon
Am nächsten Morgen begaben wir uns pünktlich um 08:00 zum Frühstück in unserem Wickers Guesthouse, denn um 10:00 wollten wir bereits im ca. 75 Kilometer entfernten Marathon sein, da wir eine Tour nach Pigeon Key geplant hatten, deren Fähre nur drei bis viermal täglich fährt. Mit ordentlich Gewicht auf dem Gaspedal und keiner im Weg stehenden Highway Patrol schafften wir dies mit einer Ankunft um 09:58 auch. Leider war auch hier wie schon am Vortag der Himmel mehr als bedeckt und schickte immer mal wieder Schauer nach unten, sodass auch die vorbeiziehende Landschaft während der Fahrt etwas grau und trist wirkte.
Pigeon Key und die Seven Mile Bridge
Dafür war Pigeon Key dann eine wirklich interessante Erfahrung. Zunächst ging es per Schnellboot auf die ca. 3 Kilometer entfernte Insel, die früher ein wichtiger Ausgangspunkt sowie Quartier für die Bauarbeiter während des Baus der Seven Mile Bridge war.
Heute informiert ein kleines Museum sowie ein sympathischer und informativer Guide über die Geschichte Pigeon Keys. Mehr zur Historie der Seven Mile Bridge sowie über unseren Besuch auf der Insel habe ich auch im Artikel über Pigeon Key niedergeschrieben.
Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück in Marathon und setzten anschließend unsere Fahrt zurück entlang der Florida Keys fort. Dass das Wetter erneut sehr grau war, muss ich glaube ich nicht erwähnen, aber glücklicherweise war es der letzte sonnenscheinfreie Tag, sodass wir während der folgenden 8 Tage unserer Florida-Rundreise uns wettertechnisch nicht beschweren konnten.
Fazit
Mit Ankunft in Florida City, wo es erst einmal einen Mittags-Snack bei McDonalds gab und wir anschließend die Outlet Mall stürmten, war damit unser Trip nach Key West beendet. Zurück bleibt ein interessanter Besuch in Key West, ein nicht wirklich wichtiger Besuch am südlichsten Punkt der USA, der sehr spannende Ausflug nach Pigeon Key sowie die Fahrt entlang der Florida Keys an sich, die trotz miesem Wetters schon ein Ereignis für sich ist. Wer die Zeit hat und mindestens 2 Tage opfern kann, sollte sich also von Miami aus unbedingt auf den Weg in Richtung Süden machen und die Eindrücke dieser Inselkette mitnehmen. Für uns ging es nach dem shoppen dann weiter in Richtung Everglades und Golfküste.
Chris (My Travelworld)
Ich bin Christian und liebe das Reisen genauso, wie darüber zu berichten - deswegen dieser Reiseblog. Nachdem ich 3 Jahre im Paradies der Karibik (Insel Grenada) gelebt habe, bin ich mit dem Rucksack um die Welt gereist. Mittlerweile habe ich um die 70 Länder besucht, das Reisefieber ist aber immer noch nicht gestillt. Von 2015 bis 2019 habe ich in der Dominikanischen Republik gewohnt - die Karibik hat es mir sehr angetan - und habe das Land ausgiebig abseits von All-Inclusive und Hotelkomplex erkundet. Seit einigen Monaten bin ich nun als Digitaler (Halb-)Nomade unterwegs und entdecke die Welt, wobei sich meine Home Base weiterhin in der "DomRep" befindet. Für Fragen und Feedback freue ich mich über Eure Kontakt-Aufnahme - am besten per Kommentar unter den jeweiligen Artikel, da es hier auch gleich anderen hilft.
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